Schwungvoll loslegen mit Yoga

Es gibt viele Gründe, weshalb man am Morgen nicht richtig in die Gänge kommt. Manche Menschen sind einfach eher der »Konstitutionstyp Eule«: Sie sind morgens müde und spätabends noch munter. Andere haben aus unterschiedlichsten Gründen Schlafprobleme und kommen am Morgen kaum aus dem Bett. Oder sie müssen wegen ihres Berufs oder der Kinder wegen in aller Frühe raus. Wenn Sie wissen, dass Sie nicht gerade zu den »Lerchen« zählen, kommt es wahrscheinlich immer wieder vor, dass Sie sich den halben Tag damit herumquälen, wach zu werden und voll da zu sein. In einem solchen Zustand können Kaffee oder Tee nur bedingt helfen, denn das Einzige, was solche Muntermacher wirklich bewirken, ist ein leichtes Beleben des Kreislaufs durch die heiße Flüssigkeit! Viel wirksamer für den Kreislauf ist dagegen Bewegung, denn sie regt Atmung und Durchblutung an und polt den gesamten Organismus auf Aktivität um.

Legen Sie einfach los!

© Foto: Johannes Rodach/Gräfe und Unzer Verlag GmbH

Strecken und Rekeln im Stand

Wirkung: macht wach und stimmt unseren Organismus darauf ein, dass die Zeit des Ruhens vorbei ist und wir jetzt aktiv werden.

  • Stellen Sie sich auf Ihre rutschfeste Matte. Die Füße stehen parallel zueinander und Hüftgelenkbreit voneinander entfernt.
  • Heben Sie beide Arme in die Waagerechte und schieben Sie sie etwas nach hinten, bevor Sie sie in die Senkrechte heben. Drücken Sie kräftig mit den Fersen gegen den Boden und dehnen Sie sich von der Körpermitte ausgehend weit nach oben.
  • Rekeln Sie sich auch zu den Seiten (1) und drehen Sie Ihren Rumpf. Machen Sie dazu alle Geräusche, die Ihnen einfallen.
  • Wenn Sie gähnen müssen, reißen Sie den Mund ganz weit auf. Gähnen Sie wie ein Tiger oder ein Löwe.
  • Wenn Sie es angenehm finden, sich auch in der Vorbeuge zu dehnen, dann neigen Sie sich langsam vor. Lassen Sie Ihre Knie dabei leicht angewinkelt, um den unteren Rücken zu entlasten.
  • Wenn Sie mögen, schütteln Sie sich am Ende des Dehnens im Stand kurz durch oder hüpfen Sie einige Male auf der Stelle und lassen alle Last und Müdigkeit der Nacht einfach von sich abfallen.

Tipps & Hinweise

Wenn Ihnen beim Dehnen im Stand manchmal plötzlich schwindlig wird, achten Sie darauf, nicht zu schnell aufzustehen – Ihr Kreislauf kommt nämlich nicht so schnell hinterher, und das bewirkt den Schwindel. Vermeiden Sie außerdem, beim Dehnen den Kopf in den Nacken sinken zu lassen oder sich weit nach hinten zu beugen. Manchmal kommt der Schwindel auch daher, dass man die ganze Zeit die Luft angehalten hat. Taucht das Schwindelgefühltrotz aller Vorsicht immer wieder auf, fragen Sie Ihren Arzt!

Rückenkraulen

Wirkung: bringt Bewegung und Leben in den Brustraum, den Schultergürtel und die Arme.

  • regt intensiv die Atmung und den Kreislauf an, erwärmt und belebt nachhaltig.
  • Durch die Drehbewegung wird der Brustkorb langfristig flexibler, sodass sich das Atemvolumen anhaltend verbessern kann.
  • Achten Sie darauf, dass Sie um sich herum ausreichend Platz für die Arme haben.
  • Heben Sie den rechten Arm in die Senkrechte und dehnen Sie sich über die Fingerspitzen weit nach oben. Über die Fingerspitzen der linken Hand dehnen Sie sich gleichzeitig nach unten.
  • Führen Sie den rechten Arm gedehnt über hinten nach unten und den linken Arm gedehnt über vorn nach oben. (2)
  • Fahren Sie fort mit dieser Bewegung, die an das Rückenkraulen erinnert. Beginnen Sie langsam und werden Sie allmählich immer schneller. Achten Sie darauf, dass Ihr Brustkorb mit in die Bewegung geht, das Becken jedoch eher stabil bleibt. Beobachten Sie, wie sich Ihr Atem vertieft.
  • Spüren Sie anschließend noch eine Weile im Stand nach.

Tipps & Hinweise

Achten Sie darauf, dass Ihre Füße fest auf dem Boden verankert bleiben. Üben Sie deswegen am besten barfuß auf einer rutschfesten Matte. Bewegungen wie das Rückenkraulen verleihen unserem Atem Raum und Weite. Durch das Weitwerden des Brustkorbs wird auch das elastische Lungengewebe aufgedehnt, denn es ist über das Lungenfell und das Rippenfell mit der Innenseite der Rippen verbunden. Je mehr Atemraum wir schaffen, desto tiefer können wir durchatmen.

© Foto: Johannes Rodach/Gräfe und Unzer Verlag GmbH

Yoga. Mehr Energie und Ruhe

Anna Trökes, Gräfe und Unzer Verlag GmbH,
ISBN 978-3-8338-4830-8

Die Inhalte werden in freundlicher Zusammenarbeit mit Gräfe und Unzer Verlag GmbH verwendet.